Herrenberg – Die Freien Demokraten in Herrenberg treten mit einer 14-köpfigen Liste bei den Gemeinderatswahlen an. Die Mitgliederversammlung wählte ihren einzigen Gemeinde- und Kreisrat, Alt-Adlerwirt Wilhelm Bührer, erneut zu ihrem Spitzenkandidaten. Ziel sei es mindestens einen zweiten Sitz im Stadtparlament zu erlangen, so der FDP-Ortsvorsitzende Andreas Weik. Außerdem wurde ein Wahlprogramm mit sieben Kernthemen verabschiedet.

Im Mittelpunkt der Mitgliederversammlung der FDP Herrenberg stand die Aufstellung der Liste für die Gemeinderatswahlen am 26. Mai. Zum Spitzenkandidaten wurde erwartungsgemäß Alt-Adlerwirt Wilhelm Bührer (65) gewählt, der seit 2014 als Einzelkämpfer der Herrenberger Liberalen im Gemeinderat und Kreistag vertritt. Auf Platz 2 folgt der 67-jährige Rechtsanwalt Siegfried Dierberger. Dierberger kandidierte bereits vor einigen Jahren schon einmal auf einer FDP Liste. Damals verpasste er das Kreistagsmandat nur knapp. Das Spitzentrio wird von der Fachzahnärztin für Kieferorthopädie Dr. Beatrice Dörner (49) vervollständigt. Der 33-jährige Dr. Andreas Dürr, Führungskraft bei der Daimler AG, und der Zahnarzt Dr. Stefan Klaas (56) belegen die Plätze 4 und 5.

Auf den weiteren Plätzen folgen:
6. Berkay Dogan (30), Geschäftsführender Gesellschafter in der Mode- und Textilbranche
7. Stefanie Oberwegner (19), Studentin der Betriebswirtschaftslehre
8. Paul Thies (19), Student der Rechtswissenschaften
9. Dieter Schmid (59), Beamter
10. Susan Walker (42), Heilpraktikerin für Psychotherapie
11. Dr. Timm Felden (32), Wissenschaftlicher Angestellter
12. Mark Bökle (34), Koch
13. Wolf-Dieter Guercke (76), Rentner und Gründer der Herrenberger Straßengalerie
14. Uwe Arold (59), Global Key Account Manager

Andreas Weik, hiesiger Ortsvorsitzender der Liberalen, zeigte sich stolz über die Liste und die Entwicklung im Ortsverband. „Wir sind 2014 zum ersten Mal überhaupt mit einer eigenen Liste angetreten. Trotz der für die FDP damals schwierigen Lage, haben sich seinerzeit 11 Kandidatinnen und Kandidaten gefunden und wir haben auf Anhieb ein Mandat errungen“, so Weik in seiner Rede. Durch Wegzüge, Austritte und Todesfälle stand man für die hiesige Liste wieder fast bei Null. Lediglich vier der damals elf Kandidaten treten dieses Jahr erneut an. Für ihn und Bührer sei die Kandidatengewinnung eine ganz schon fordernde Zeit gewesen. Umso stolzer sei man jetzt über das Erreichte. „Unsere Liste besteht aus Frauen und Männern, Mitgliedern und Nichtmitgliedern, den unterschiedlichsten Berufsgruppierungen und deckt von 19 bis 76 alle Altersklassen ab. Mit dieser buntgemischten Kandidatenliste machen wir ein Angebot an alle Herrenberger Bürgerinnen und Bürger. Ziel muss es jetzt sein, dass Einzelmandat mindestens zu verdoppeln“, so Weik weiter. Die Liberalen hätten sich gerne noch mehr Frauen auf ihrer Liste gewünscht, aber man müsse bedenken, dass Herrenberg eine eigene Frauenliste habe und die Konkurrenz bei der Kandidatengewinnung, neben den Freien Wählern, doppelt so hoch ist.

Unter dem Slogan „Machen wir aus Herrenberg die beste Stadt im Land“ verabschiedete die Mitgliederversammlung ein Wahlprogramm mit sieben Kernfeldern. Die Liberalen sehen Handlungsbedarf in den Bereichen „Bildung und Betreuung“, „Wirtschaft“, „Verkehr und Infrastruktur“, „Ehrenamt und Vereine“, „Soziales und Pflege“, „Bauen und Wohnen“ sowie „Kultur“. So soll laut Wahlprogramm unter anderem das Kita-Betreuungsangebot finanziell und personell belastbar ausgestaltet und kostenloses WLAN im öffentlichen Raum bereitgestellt werden. Die Einführung einer Grünen Welle sowie die Umleitung des Schwerlastverkehres um die Innenstadt herum, durch eine Umgehungsstraße und ein Durchfahrtsverbot, soll den Stadtverkehr entlasten und verflüssigen. Auch für ein reichhaltiges Wohnraumangebot für verschiedene Zielgruppen wolle man sich einsetzen. Dazu sollen verstärkt Neubaugebiete ausgewiesen und die Wohnqualität insbesondere in den Teilorten erhöht werden.